Wir haben die Maskenpflicht kommen, gehen und wieder kommen gesehen. Worte wie „Kontaktverfolgung“, „Schnelltest“, „PCR“ und „aufsuchendes Impfangebot“ gehören inzwischen zu unserem alltäglichen Sprachgebrauch.
Die Ausnahmesituation wurde schon fast Routine. Inmitten der Statistiken, Inzidenzen und 2 bis 3G-Bestimmungen haben wir aber wieder jede Menge Schule erfolgreich gelebt und gestaltet.
Nach den Sommerferien haben wir mit Abstand und Maske 12 neue Kolleg*innen willkommen geheißen und 162 Fünftklässler*innen eingeschult. Im Regenmantel standen wir auf dem Schlangenhof, haben Sonnenblumen gegen schlechtes Wetter verteilt und gut gelaunt ein herzliches Willkommen gesungen.
Allen steckte das durchwachsene Schuljahr in den Knochen und wir waren froh, dass sich nun alles wieder „fast“ wie immer anfühlte.
Aber die lange Zeit ohne Gewohnheiten und ohne verlässlichen Rhythmus hat auch bei vielen Schüler*innen ihre Spuren hinterlassen und so mussten wir uns viele Dinge wieder in Erinnerung rufen und neu lernen. Zum Beispiel anderen mit Aufmerksamkeit und Freundlichkeit begegnen, nicht sofort ungeduldig werden, wenn es mal nicht nach dem eigenen Kopf geht. Ruhe und Gelassenheit aufbringen, wenn der oder die Tischnachbar*in unkonzentriert die Aufgabe verdusselt hatte und vor allem mit vielen Menschen im lauten Leben jeden Morgen starten.
Das lief nicht immer störungsfrei und wir haben viele Gespräche im Klassenrat, mit Ihnen als Eltern und Ihren Kindern geführt, damit alle gut bei uns ankommen und lernen konnten.
Wir haben aber auch unsere Schule weiter aufgebaut. Der Blick zurück lässt einen staunen, wie viel wir „neben dem normalen Unterricht“ geschafft haben. Wir haben Theater gespielt, Aufführungen in der Comedia besucht, Zirkus probiert, Musik gemacht und gefunden, große und kleine Bilder gemalt, schräge Vögel gebaut, einen „Kulturdienstag“ digital gestaltet, mit der Hochschule für Musik und Tanz performt und schließlich den koreanischen Wasseramseltanz erfunden. Außerdem wurde der Schulgarten umgegraben. Wir haben sehr erfolgreich Spenden für ein Solarpanel gesammelt und die eigene Ernte gekocht und gegessen. Unsere „Achter“ haben den ersten Schritt in Richtung Berufswahl unternommen und ihre Potentiale erforscht. Wir waren „Lie Detectors“, haben in Zusammenarbeit mit der Polizei viel über die Gefahren digitaler Medien gelernt, nebenbei haben die Hühner in der Freiluga reichlich Besuch bekommen und wir haben unsere erste Schulsiegerin im Vorlesewettbewerb gefunden und geehrt. Die Ehrenwasseramseln haben uns in Erinnerung gebracht, wie wichtig respektvoller Umgang miteinander ist, wir haben das Siegel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage erhalten“ und mit dem Blick ins neue Jahr schmieden wir schon wieder neue Pläne. Es gibt viel zu entdecken und jede Menge neue Projekte.
Ab dem 1.Februar 2022 werden wir bis zu den Sommerferien zwei Jahrgänge der Heliosschule beherbergen. Wir stehen in engem Austausch und sind sehr zuversichtlich, dass wir das zusammen gut hinbekommen werden.
Jetzt sind wir erstmal erleichtert, dass wir als Schulgemeinde auch im zweiten Jahr ganz gut durch die Pandemie gekommen sind und dabei so viele tolle Projekte auf die Beine gestellt haben. An dieser Stelle möchten wir ausdrücklich unseren Schüler*innen dafür danken, dass sie in aller Regel vernünftig und mit großer Selbstverständlichkeit neue Regeln akzeptiert und mitgetragen haben. Trotz aller Vorsicht sind leider auch Schüler*innen, Lehrer*innen und Schulbegleiter*innen erkrankt und in den Familien sind Verwandte an dieser furchtbaren Krankheit gestorben.
Die Kolleg*innen und alle Mitarbeiter*innen haben unbeirrt, flexibel und mit Herzblut den Schulalltag unter Corona gemeistert und zusätzlich die Energie aufgebracht, unsere Schule weiterzuentwickeln und aufzubauen.
Auch bei Ihnen als Eltern, den Erziehungsberechtigten und den Verwandten unserer Schüler*innen bedanken wir uns herzlich für Ihre engagierte und aktive Unterstützung im vergangenen Jahr voller Herausforderungen. Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen in unsere Arbeit, für Ihre Hilfsbereitschaft und das konstruktive Feedback, ohne dass wir manches Projekt nicht so selbstverständlich hinbekommen hätten.
Ins neue Jahr blicken wir wie immer voller Neugier, aber auch vorsichtig angesichts der aktuellen Entwicklung der Pandemie.
Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr!
Für das Team der Gesamtschule Wasseramselweg,
Daniela Pilger
Köln, den 21.12.2021
PS: Die Schule beginnt nach heutigem Kenntnisstand zur gewohnten Zeit am Montag, den 10. Januar 2022. Achten Sie bitte auch auf die entsprechenden Verlautbarungen in den Medien und behalten Ihr E-Mail-Postfach fest im Blick.